Allgemein
Gin Rommé gehört zu der Gruppe von Kartenspielen, die mit 52 Karten gespielt werden und darauf abzielen, möglichst viele Karten in vorgegebenen Kombinationen abzulegen. Die Kombinationen werden während des Spiels aus den gegebenen sowie im Laufe des Spiels gezogenen Karten gebildet. Deswegen werden diese Spiele auch als „ziehen-und- ablegen-Spiele“ bezeichnet. Es gibt ein breites Spektrum an Romméspielen. Ein weiteres Spiel aus dieser Gruppe ist Canasta, letztendlich kann auch Poker dazu gezählt werden.
Es ist nicht ganz klar, aus welchen Spielen das Gin Rommé entstanden ist. Folgende Spiele kommen dazu in Frage:
- Conquian
- Poker
- Chinesische Kartenspiele
Amerika
Im Jahre 1898 wurde das Spiel Gin Rommé erstmalig von einem amerikanischen Autor erwähnt. Es wird hier angenommen, dass die Ursprünge im mexikanischen Spiel Conquian liegen, das ursprünglich mit 40 Karten und einem spanischen Kartendeck gespielt wurde. Die Struktur ist dann in das 52er Deck des französischen Blattes übertragen worden. Der amerikanische Name rummy soll sich aus dem alkoholischen Getränk Rum (welches der Verlierer dem Gewinner ausgeben musste) herleiten. Die Bezeichnung gin rummy oder Gin Rommé wurde erstmalig 1909 in einem Spielclub in New York verwendet.
Asien
Andere Quellen sehen starke Bezüge zu Spielen des asiatischen Raumes, vornehmlich zu Mahjong oder zu dem Gin Rommé in den Regeln sehr ähnlichem Chanhoo. Sie gehen davon aus, dass die chinesischen Einwanderer das Spiel Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika gebracht haben.
Europa
1915 sind erste Erwähnungen in Europa, nämlich aus England und Ungarn, aufgetaucht.
Auch über die amerikanischen Soldaten, die sich 1917 am ersten Weltkrieg beteiligten, wurde das Spiel verbreitet. Eine Zeit lang „verschwand“ Gin Rommé aus der Öffentlichkeit in den Familienkreis. Später gab es einen Boom in den 40er Jahren, als die Filmstars in Hollywood das Gin Rommé zur Überbrückung der Drehpausen entdeckten.
Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich Gin Rommé eher als Familienspiel denn als Casino Spiel etabliert und war im englischsprachigen Raum verbreiteter als im deutschsprachigen. Hier wurden Rommévarianten bevorzugt, bei denen eine Auslage der Kombinationen schon während des Spiels möglich ist. Alle Varianten haben aber auch noch regional abweichende Spielregeln z.B. in Bezug auf den Wert des Asses oder das Zulassen von Jokern entwickelt.
Weltweit
Im Zuge des PC-Zeitalters wurden viele Spiele als Programme umgesetzt. Gin Rommé gehörte auch dazu. Über das Internet haben sich digitale Gin Rommé Spiele weltweit verbreitet. Die Entwicklung ist mittlerweile so weit, dass es auch möglich ist, über online-Casinos ohne einen Download gegen andere (reale) Mitspieler zu spielen. Die derzeitige Beliebtheit ist auch an den vielen, liebevoll gestalteten Internetseiten über Gin Rommé abzulesen.