Basis
Aus strategischer Sicht gesehen hat ein Spiel für einen Spieler erst einmal zwei Ziele. Erstens so viele seiner zehn Karten wie möglich in Kombinationen unter zu bringen und zweitens die Deadwood-Punkte möglichst niedrig zu halten. Also richtet sich die Basisstrategie auf diese Punkte aus. Das bedeutet, zuerst einmal seine Hand so zu ordnen, dass
die maximale Anzahl an Karten in Kombinationen untergebracht ist
- die Karten, die dort nicht untergebracht werden können, so geordnet werden, dass eventuell eine Kombination entstehen kann, wenn passende Karten gezogen werden
- Karten, die ganz unpassend sind (Deadwood) zusammen nach Punktzahl sortiert werden
Wenn jetzt Karten gezogen werden, können diese entweder den bestehenden oder den Eventualkombinationen hinzugefügt werden. Ist beides nicht möglich, muss geschaut werden, ob sich im Deadwood eine Karte mit höherem Wert befindet. Wenn ja, wird die gezogene Karte ins Deadwood eingeordnet und die höherwertige Karte aus dem Deadwood abgelegt, um den Gesamtwert des Deadwoods zu verringern. Dabei sollte immer der aufaddierte aktuelle Gesamtwert des Deadwoods im Auge behalten werden, denn um das Spiel möglichst schnell beenden zu können, muss ein festgelegter Deadwood-Wert (meist 10) erreicht oder unterschritten werden.
Erweiterte Basisstrategie
Die erweiterte Basisstrategie bezieht den Gegner mit ein. Wenn z. B. aus den abgelegten Karten des Gegners ersichtlich ist, welche Farbe oder welchen Wert der Gegner sammelt, sollte man vermeiden, Karten abzulegen, die der Gegner gebrauchen könnte. Hierdurch erhöht man die eigenen Chancen, passende Karten zu ziehen, und das Spiel zu beenden.
Spielertypen
Hierbei könnte auch eine grundsätzliche Einschätzung des Gegners nützlich sein. Es werden hier zwei Typen unterschieden:
- Der aggressive Typ: Dieser achtet nur auf sein eigenes Blatt und nicht auf den Gegner. Es ist leichter, von ihm passende Karten zu bekommen, als vom defensiven Typ.
- Der defensive Typ: Dieser spielt eher gegen den Gegner und legt, soweit möglich, gezielt Karten ab, die dem Gegner nichts nützen, auch wenn es zu Lasten seines eigenen Blattes geht.
Natürlich bewegen sich die meisten Spieler irgendwo zwischen diesen Extremen, aber man kann seine eigene Spielstrategie mit dieser Kenntnis etwas ausrichten. So sollte man beim aggressiven Typ sobald wie möglich das Spiel beenden, während man beim defensiven Typ eher versuchen kann, ein Gin zu erzielen. Umgekehrt fällt man selbst in dieser Kategorien. Wenn man sich das bewusstmacht, kann man sein Spielverhalten wechseln und ist damit für einen Gegner schwerer einschätzbar.
Erkennen eines Anfängers
Einen Gin-Rommé Anfänger kann man daran erkennen, dass er beim Ziehen und Ablegen von Karten mehr Zeit braucht als fortgeschrittene Spieler und seine Karten nach einem gewissen Muster abwirft. Dies kann man ausnutzen, um die Strategie des Gegners herauszufinden.