Allgemein
Viele Leute denken vielleicht, Gin Rommé ist ein Glückspiel. Das ist allerdings nicht der Fall, da der Ausgang eines Glückspiels unabhängig vom Geschick des Spielers ist. Beim Gin Rommé überwiegt der Geschicklichkeitsaspekt, also das Wissen und Können des Spielers. Hierzu gehören nicht nur die Auseinandersetzung mit den möglichen Spielstrategien, ein gutes Kartengedächtnis und eine „Intuition“ für Wahrscheinlichkeiten, sondern auch das Beobachten des Gegners unter psychologischen Aspekten.
Spielertypen
Wie schon beim Thema Strategien beschrieben, gibt es verschiedene Spielertypen, den aggressiven und den defensiven. Zuerst einmal sollte man herausfinden, welcher Typ der Gegner ist und in welche Kategorie man selbst fällt. Das ist eigentlich die Basis der psychologischen Aspekte.
Körpersprache
Die Information, die einem Spieler in Bezug auf den Gegner am Offensichtlichsten zur Verfügung steht, ist seine Körpersprache.
Körpersprache des Gegners
Man kann den Gegner beobachten, seine Körpersprache bedarf aber der Interpretation. Deswegen hier einige Beispiele:
- Gesichtsausdruck allgemein: Sieht der Mitspieler erfreut oder verärgert aus?
- allgemeine Körperhaltung: Ist der Mitspieler entspannt oder angespannt?
- Augenbewegungen: hier gilt die Faustregel, dass Menschen beim Nachdenken und Erinnern nach rechts schauen und beim Lügen, d. h. beim Ausdenken nach links.
- Mund: Am „Zug um den Mund“ kann man oft gut die Qualität der gerade gezogenen Karte ablesen. Zum Beispiel ist ein gespitzter Mund ein Zeichen von Verärgerung.
Die eigene Körpersprache
Umgekehrt ist es wichtig, dem Gegner möglichst wenig Information zu geben. Dieses wird im Kartenjargon auch durch den Ausdruck „Pokerface“ thematisiert: Ein versteinertes Gesicht, das gar keinen Ausdruck mehr zeigt. Mit etwas Übung kann man seine eigene Körpersprache beeinflussen, etwa in dem man an etwas sehr Schönes denkt, obwohl das Blatt gerade eine Katastrophe ist oder umgekehrt.
Spiele mit Geldeinsatz
Für alle Situationen und Strategien, wie auch für die Wahrscheinlichkeit zu Schummeln gilt, dass sich der Stressfaktor aller am Spiel Beteiligten erhöht, sobald um Geld gespielt wird. Somit verstärken sich einerseits die Köpersprache und die Tendenz zu betrügen besonders, wenn schon Verluste drohen. Andererseits wird auch die Konzentration beeinträchtigt. Hier ist es vernünftig, gegenzusteuern, indem man
- eine Summe festlegt, die ohne Schmerzen verspielt werden kann und danach konsequent aufzuhören
- versucht, das Spiel so zu spielen, wie man normalerweise die Unterhaltungsspiele ohne Geldeinsatz spielt
- besonders auf seine Konzentration achtet
- sich noch einmal vor Augen führt, dass es „nur ein Spiel“ ist
Wir hoffen, unseren interessierten Lesern mit diesen Tipps in ihrer Entwicklung zum Gin Rommé Experten etwas weiter geholfen zu haben.